
Wir, die Caritas Österreich, das Charlotte-Bühler-Institut, NeBÖ und EduCare, einige Betriebsrät:innen von privaten Trägerschaften, BÖE – Bundesverband österr. Elternverwalteter Kindergruppen, die Diakonie Österreich, die Kinderfreunde, KIWI-Kinder in Wien sowie die St. Nikolausstiftung starteten im Jänner 2024 eine Petition mit dem Ziel, die politisch Verantwortlichen in die Pflicht zu nehmen und die Rahmenbedingungen im Bereich der Elementarpädagogik Schritt für Schritt zu verbessern.
Wir konnten über 47.000 Unterschriften sammeln und viele unserer Forderungen wurden im Regierungsprogramm 2025 – 2029 verankert.
Nun beobachten wir die Umsetzung dieser Maßnahmen und werden dabei nicht müde, die Verantwortlichen auf die Wichtigkeit unserer Forderungen hinzuweisen.
Eine große Lücke sehen wir nach wie vor im Bereich der Inklusion. Das Thema Inklusion in elementaren Bildungseinrichtungen findet im Regierungsprogramm keine Erwähnung – das ist nicht tragbar, denn jedes Kind braucht einen entsprechenden Kindergartenplatz. Vor dem Hintergrund, dass allein in Wien über 1000 Kinder mit erhöhtem Förderbedarf auf der Warteliste stehen, ist es höchste Zeit, sich dem Thema ernsthaft zu widmen – für die Kinder selbst, ihre Eltern, das Personal und uns als Gesellschaft.
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Unsere Forderungen bleiben also weiterhin aufrecht, bis sie umgesetzt werden und wir appellieren an die Politik, das Thema ernst zu nehmen und die Finanzierung für die Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Elementarpädagogik zu sichern.
Unsere Forderungen
01
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung. Das muss endlich für alle Kinder gewährleistet werden. Eltern sollen elementare Bildungseinrichtung und Hort frei wählen dürfen. 
03
Elementare Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, Kindergruppen und auch die Horte müssen für alle Kinder in Österreich kostenlos und ganztägig angeboten werden. Die Finanzierung muss auch hierfür gesichert werden. 
05
Mehr Zeit für Vorbereitung: Kindergarten- und Assistenzpersonal braucht Ressourcen, um die Arbeit in der Gruppe zu planen. Auch Elterngespräche müssen geführt werden. Mindestens 25 Prozent der Arbeitszeit sollte dafür verwendet werden können. 
07
Eine Verbesserung der Ausbildung. Heißt: mehr akademische Ausbildungen sowie Mindeststandards – insbesondere für Assistenzkräfte. 
09
Fachleute aus der Praxis oder pädagogische Fachkräfte und Interessensvertretungen müssen angehört werden, wenn Gesetze, die Kindergarten und Horte betreffen, formuliert werden. 
02
Die Elementarpädagogik muss in die Kompetenz des Bildungsministeriums eingegliedert werden. Das heißt: Die Kompetenz des Bildungsministeriums liegt darin, österreichweit ein einheitliches Bundesrahmengesetz mit Mindeststandards in elementaren Bildungseinrichtungen und Horten sicherzustellen sowie eine dringend benötigte Aus- und Weiterbildungsoffensive zu schaffen. Ein Bundesgesetz muss für eine langfristige Finanzierung sorgen. 
04
Mehr Personal: Wie viele Kinder auf eine Fachkraft kommen und wie groß eine Gruppe ist, darf nicht das Geld bestimmen, sondern wissenschaftliche Standards. 
06
Ressourcen für Management und Unterstützungspersonal: Wie in Schulen müssen auch Führungskräfte in Kindergärten und Horten für ihre Arbeit freigestellt werden. Zudem braucht es Personal für Verwaltung sowie hauswirtschaftliche und handwerkliche Arbeiten. 
08
Eine faire Bezahlung: Österreichweit muss das gleiche Gehaltsschema für die jeweiligen Berufsgruppen gelten. 
10
Ein unabhängiges Institut: Dieses soll österreichweit geltende Qualitätsstandards für Kindergärten und Horte entwickeln und regelmäßig evaluieren.